Wie wir auf unseren Seiten bereits dargestellt haben, war Frauenfußball früher als Sport regelrecht verpönt. Der DFB verbot den Sport für Frauen, und es dauerte einige Jahre, den Verband und auch die Öffentlichkeit zum Umdenken zu bewegen. Die Idee, Fußball sei ein Sport nur für Jungen und Männer, entstammt einer Zeit, in der auch Männer noch entscheiden durften, ob deren Ehefrauen arbeiten. Wir möchten hier sicher keine Debatte über Emanzipation anzetteln, aber Fakt ist, dass sich die Zeiten geändert haben. Offensichtlich haben sich auch Eltern während der Phase des Fußballverbotes aufgelehnt und sind gegen den Strom geschwommen. Sonst wäre es wohl kaum denkbar gewesen, dass praktisch im Eilverfahren eine Mannschaft auf Europa- und später Weltklasseniveau entstanden ist. Das Ziel muss ja nicht gleich die Mitgliedschaft in der deutschen Nationalmannschaft sein, aber Fußball ist ein toller Sport, mit denen auch schon die Kleinsten beginnen können. Wenn Sie eine kleine Tochter haben, schauen Sie doch einfach mal nach, was der Fußball ihr für Vorteile bringt:
Fußball ist überall
Dieser Fakt hört sich banal an, ist aber nicht zu unterschätzen. Kinder können fast überall Fußball spielen. Einen Ball, zwei improvisierte Tore, mehr braucht es nicht, um stundenlang Spaß zu haben. Wenn Kinder in einem Verein spielen sollen, werden Fußballschuhe und Stutzen benötigt und ein meist ziemlich erschwinglicher Mitgliedsbeitrag ist zu entrichten. Natürlich kommt im Falle der Vereinsmitgliedschaft auch ein nicht zu unterschätzender Aufwand dazu, wenn, neben den Trainingsstunden während der Woche, an den Wochenenden auch noch Fahrten zu Turnieren stattfinden. Aber wer eine Tochter hat, die sich Reiten oder Ballett als Sport auserkoren hat, landet mitunter finanziell in ganz anderen Dimensionen. Einen Fußballverein gibt es beinahe in jedem Dorf. Einige davon haben auch reine Mädchenmannschaften, in denen Nachwuchs gern willkommen ist. Der DFB plädiert übrigens dafür, die Mädchen so lange wie möglich in gemischten Mannschaften trainieren zu lassen. Er unterhält zahlreiche Initiativen und zeigt auf, wie das Fußballtraining aus Kindern, egal ob Mädchen oder Jungen, sozial kompetente Persönlichkeiten zu machen.
Vor dem Fußball sind alle gleich
Es gibt Mädchen, die wollen nicht immer die rosa Plüschprinzessin sein. Sie wollen auch die starke, kämpferische Seite an sich entdecken und ausleben. Kaum ein Sport ist so geeignet wie Fußball. In den Köpfen ist diese Sportart immer noch mehr oder weniger als Männerdomäne verankert. So manch kleiner Junge denkt schon automatisch, er sei der unbesiegbare Held auf dem Fußballfeld. Stellen Sie sich vor, es käme ein Mädchen daher und würde einfach Taten sprechen lassen. Der Bub würde vielleicht noch ein bisschen lachen, aber bald feststellen, dass die Kleine ihm gewachsen ist. Die Chance steht gut, dass er sich von seinem Rollenklischee verabschiedet. Das Mädchen würde hingegen vielleicht feststellen, dass sie zwar zierlicher ist als er, aber das mit Köpfchen ausgleichen kann. Hier könnte man jetzt noch ausschweifende Theorien aufstellen, aber profitiert haben am Ende alle Beteiligten. Die Kinder hatten soziale Kontakte an der frischen Luft. Sie haben eine kleine Lektion in Sachen Toleranz gelernt und mit Vorurteilen aufgeräumt. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie später andere Kinder mobben oder selbst zum Mobbing-Opfer werden. Es geht niemals um Gleichmalerei, sondern um Gleichberechtigung. Natürlich sind Frauen körperlich nicht stärker als Männer. Bevor es aber soweit ist, dass sich diese Unterschiede herausbilden, sind Kinder einfach Kinder. Beim Sport lernen sie, dass gerade die Unterschiede das sind, was ein unschlagbares Team hervorbringen kann.
Recent Comments